Krankheitsbewältigung Multiple Sklerose Was bedeutet Multiple Sklerose?

Therapie bei MS: Immuntherapien und Wirkstoffe verstehen – Teil 2

21. Mai 2022
Wirkstoffe und Präparate bei MS-Therapien

Wie im ersten Artikel “Therapie bei MS: Verlaufsformen verstehen und behandeln – Teil 1” übernehme ich keine Verantwortung über Richtigkeit, trotz dass ich ausführlich recherchiert habe. Es ändert sich ständig etwas. Neue Medikamente kommen dazu, ebenso verschiedene Wirkungsweisen. Doch du bekommst einen ersten Überblick im Medikamentendschungel.

Dein Ansprechpartner ist IMMER dein Arzt, nicht ich oder Herr Google. Sich etwas vorzubereiten auf dein Arztgespräch hilft dir mit meinen Erläuterungen vielleicht etwas. Gerade nach der Diagnose, aber auch im späteren Verlauf mit plötzlicher Krankheitsaktivität.

Schreibe mich gerne an, wenn du mit meinen Erläuterungen nicht zurechtkommst, da ich keine Handelsnamen veröffentlichen darf. Dein Arzt kann dir über jedes Medikament eine Broschüre geben. Hier wirst du sicher auch fündig!

Ich verwende hier im Artikel nur die Abkürzungen für die jeweiligen Verlaufsformen. Grundlagen, Verlaufsformen verstehen und behandeln findet ihr in Teil 1.

RRMS = schubförmig remittierende MS (englisch: relapsing remitting MS)

SPMS = sekundär progrediente MS (englisch: secondary progressive MS)

PPMS = primär progrediente MS (englisch: primary progressive MS)

CIS = klinisch isoliertes Syndrom 

 

Behandlung der Multiple Sklerose

Wie bereits im ersten Artikel angesprochen, wird die MS folgendermaßen und im Allgemeinen behandelt:

  • Therapie eines akuten Schubs wie eine Kortison-Stoßtherapie
  • Behandlung der Symptome: Medikamente, Physiotherapie, Ergotherapie etc.
  • Therapien, die einen Krankheitsverlauf beeinflussen wie Interferone, B-Zellen-Therapie etc.

Was ist der Unterschied zwischen einer Basis- und Eskalationstherapie?

Die Basistherapie wird für den schubförmigen Verlauf angewendet und ist eine Therapie, die nach einem festgelegtem Plan und über längere Zeit eingenommen (Tabletten) oder gespritzt wird. Beispiele sind Interferone, die jeden Tag oder alle 2/3 Tage unter die Haut (s.c.) oder intramuskulär (i.m.) gespritzt werden. Als Tabletten gibt es bspw. die Fumarsäure. Es sind alle Medikamente zur Immunbehandlung.

Die Eskalationstherapie kommt zum Einsatz, wenn die Basistherapie unzureichend wirksam ist oder ihre Wirksamkeit über die Jahre nachlässt – wenn man von einer hochaktiven Verlaufsform spricht. Zur Eskalationsbehandlung stehen verschiedene Substanzen zu Verfügung, wie Natalizumab, Fingolimod. Dabei handelt es sich um verschiedene immun-wirksame Substanzen, die den Krankheitsverlauf verlangsamen. Dass diese Substanzen nicht primär eingesetzt werden, liegt meist daran, dass sie für die Anfangsbehandlung als zu intensiv und vor allem zu Nebenwirkungsreich angesehen werden. Doch es gibt auch frisch Diagnostizierte, die diese Therapien erhalten.

Was ist der Unterschied zwischen einer Immunmodulation und Immunsuppression?

Bei der Immunmodulation handelt es sich um eine regulierende Veränderung des Immunsystems. Die Überreaktion des Immunsystems infolge der MS soll durch Veränderung bzw. Modellierung mithilfe von Medikamenten ausgebremst werden. Diese Form der MS-Therapie kommt gewöhnlich zur Anwendung, wenn der MS-Verlauf mild bis moderat ist, also meist in der Basistherapie.

Bei der Immunsuppression kommt es infolge der Medikamentengabe zur Unterdrückung des Immunsystems, damit auch zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr. Diese Form der MS-Therapie kommt vor allem in der „Eskalationstherapie“ zur Anwendung, wenn die MS besonders aktiv ist.

 

Immunmodulierend bedeutet, dass die Medikamente das Immunsystem verändern, während immunsupprimierende Medikamente die Funktionen des Immunsystems unterdrücken. 

Immuntherapien bei einer milden und einer aktiven Multiple Sklerose

Für alle MS-Verlaufsformen-Behandlungen sind 20 Präparate/16 Wirkstoffe in Formen von Tabletten, Spritzen, Infusionen oder als Impulstherapie (Verabreichung über 2 Jahre), zugelassen. Mit diesen Therapien versucht man eine Schubreduktion und Verhinderung der Behinderungsprogression zu erzielen. Hier gibt es die Interferone als Basistherapie, die zu einer Schubreduktion von 30 bis 50 % führen können. Die Therapien unter Cladribin und Fingolimod werden angegeben mit 50 bis 60 % Schubreduktion. Die dritte Kategorie erzielt Erfolge mit 60 %, aber mit schweren Nebenwirkungen, wobei darunter auch Natalizumab mit 40 % fällt.

 
 

Immuntherapien bei einer milden MS

Interferone

Vorweg nehme ich das klinisch isolierte Syndrom, das CIS, für das drei Medikamente aus der Gruppe folgender zur Verfügung stehen: Interferone beta-1a. Es wirkt regulierend auf das Immunsystem und sie sind bis heute die einzigen zugelassenen Therapien bei der Behandlung das CIS.

Der Wirkstoff der vorgestellten Medikamente ist ein Eiweiß, das Interferone beta-1a. Man sollte wissen, dass Interferone natürlich vorkommende Substanzen sind, die der Körper selbst bildet. Die dienen unter anderem zum Schutz gegen Infektionen und Krankheiten. Das in den Medikamenten enthaltene Eiweiß besteht aus genau den gleichen Bestandteilen wie das Interferon beta im menschlichen Körper. Zusammen gefasst enthalten alle verwendete Proteine Interferon beta-1a oder Interferon beta-1b aus einer Gruppe von Interferonen, die der Körper auf natürliche Weise produzieren kann, um Viren und andere Angriffe zu bekämpfen. Natürlich als Medikament synthetisch hergestellt.

Folgende Wirkstoffe werden meist bei einer milden, moderaten Multiplen Sklerose verabreicht. Sie werden unter einer Basistherapie eingeordnet. Diese Präparate weisen eine Vielzahl auf, da, wie dir bekannt ist, etwa 85 % der MS-Verläufe schubförmig ist. Es gibt folgende Interferone und ein Acetat:

  • Interferon beta-1a: für RRMS

Es stehen drei Präparate zur Verfügung. Sie werden 3x pro Woche oder 1x oder alle 2 Wochen je nach Präparat unter die Haut injiziert, und zwar i.m. oder s.c. mithilfe eines Einweg-Fertigpens oder einer Einweg-Fertigspritze. Sie wirken regulierend auf das Immunsystem. 

  • Interferon beta-1b: für RRMS und SPMS

Es gibt zwei Präparate. Sie werden alle 2 Tage s.c. gespritzt und wirken ebenfalls regulierend auf das Immunsystem.

  • Glatirameracetat: für RRMS 

Auch hier gibt es zwei Präparate mit den Wirkstoffdosierungen von 20 und 40 mg. Das Arzneimittel verändert die Funktionsweise des Immunsystems und gehört zur Klasse der immunmodulierenden Arzneimittel. Es ist kein Interferon!

Wirksamkeit und Nebenwirkungen

WirksamkeitNebenwirkungen
Interferon betaReduzierung der Schubrate um ca. 30-40 %, Vermeidung von schweren Schüben und Kortisontherapien, Reduzierung der
und Behinderungsprogression
Depression, Labor: Blutbildveränderung und Lebererhöhung, Reaktion an der Injektionsstelle, grippale Symptome
Glatirameracetatsiehe InterferoneReaktion an der Injektionsstelle wie Rötungen, Verhärtungen, selten Nekrose und Lipoartrophie, Flush mit Atemnot und Brustschmerzen, Labor: Blutbildveränderung und Lebererhöhung
Bei der Behandlung der Nebenwirkungen sind dein Arzt und deine MS-Nurse gefragt!

Weitere Immuntherapien/Wirkstoffe bei einer milden MS

Bei den folgenden Medikamenten gehe ich nicht auf die einzelnen Wirkmechanismen mehr ein, da es diesen Artikel sprengen würde und er dient erstmal für dich, dass du einen Überblick bekommst! Weiteres musst du ausführlich mit deinem Neurologen besprechen.

  • Dimethylfumarat: für RRMS

Dieser Wirkstoff war die erste orale Immuntherapie. Es werden morgens und abends je eine Kapsel eingenommen. Noch ist nicht vollständig geklärt, wie die Wirkweise bei MS ist. Es wird vermutet, dass der Wirkstoff entzündungshemmende T-Zellen erhöht und entzündungsfördernde B-Zellen reduziert. Also die Immunreaktionen teilweise unterdrücken. Weiteres hier.

  • Diroximelfumarat: für RRMS, CIS, aktiven SPMS 

Es handelt sich hier um eine Weiterentwicklung von Dimethylfumarat durch eine verbesserte Magenfreundlichkeit. Die Wirkungsweise ist auch hier noch nicht vollständig geklärt. Auch diese Kapseln werden morgens und abends je eine eingenommen. Der Wirkmechanismus und Wirkungsgrad sind gleich wie bei Dimethylfumarat. Weiteres hier.

  • Teriflunomid: für RRMS

Teriflunomid hemmt ein Enzym, das eigentlich im Zellstoffwechsel aktiver und schnell wachsender weißer Blutkörperchen (Leukozyten) notwendig ist. Besonders auf die zwei Untergruppen der T- und B-Zellen. Es wird als Tablette einmal am Tag eingenommen.

Wirksamkeit und Nebenwirkungen

WirksamkeitNebenwirkungen
DimethylfumaratReduzierung der Schubrate um ca. 50 %Gastrointestinale Beschwerden ca. 40 % (bei Verringerung der Dosis weniger NW), Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, vorübergehende Hautrötung (Flush) ca. 35 % (verhindert werden mit ASS), Leberwerterhöhung, Leuko-/Lymphopenie 4-10 % (Absinken kann eine PML auslösen —wichtig: regelmäßig Blutwerte kontrollieren lassen!
Diroximelfumarattrotz Recherche nicht herausgefundenHitzegefühl ca. 35 %, gastrointestinale Beschwerden: Durchfall ca. 14%, Übelkeit ca. 12%, Abdominalschmerz ca. 10% und Schmerzen im Oberbauch ca. 10%), Leberwerterhöhung, Veränderung der Nierenwerte — wichtig: Leber-/Nierenwerte, BB regelmäßig kontrollieren lassen!
TeriflunomidReduzierung der Schubrate um ca. 30 %Gastrointestinale Beschwerden: Durchfall und Übelkeit ca. 13-18 %, Haarausdünnung ca. 13 %, Blutdruckerhöhung, nicht in der Schwangerschaft anwenden!

Immuntherapien/Wirkstoffe bei einer aktiven MS

Eine aktive Multiple Sklerose bedeutet eine hochaktive schubförmige remittierende verlaufende MS oder eine sekundär progrediente MS mit Krankheitsaktivität.

  • Fingolimod: für RRMS

Fingolimod ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Immunsuppressiva und ein S1P-Modulator. Es hemmt die Leukozyten aus den Lymphoiden Organen (Mandeln, Thymus) ins Blut und senkt dadurch die Zahl der entzündungsfördernden Lymphozyten (B- und T-Zellen). Denn diese schädigen das ZNS.

Fingolimod wird als Kapsel 1x täglich eingenommen.

  • Ozanimod: für RRMS

Ozanimod wird unter ärztlicher Überwachung bei der ersten Einnahme eingeleitet. Über Tage wird die Einnahme als Kapsel zu Hause langsam gesteigert, bis die tägliche Dosis erreicht ist, um das Risiko von Nebenwirkungen auf das Herz zu verringern. Ozanimod blockiert die Wirkung von Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptoren auf Lymphozyten. Der Wirkstoff schließt Lymphozyten in den Lymphknoten ein, damit sie von hier nicht zum Gehirn und Rückenmark gelangen.

  • Ponesimod: für RRMS und SPMS mit Schüben

Ponesimod hat denselben Wirkmechanismus wie Ozanimod. Die Medikation wird über 14 Tage aufdosiert mit einer Tablette, danach weiter täglich mit einer Tablette.

  • Cladribin: RRMS und SPMS mit Schüben/Krankheitsaktivität

Cladribin gehört zu den immunsuppressiven Medikamenten. Prof. Flachenecker hat in einem Vortrag Cladribin als selektive Chemotherapie bezeichnet: also eine milde Form der Chemotherapie, bei der die Funktion von Immunzellen vorsichtig unterdrückt wird oder einzelne Bestandteile des körpereigenen Abwehrsystems gehemmt werden. Cladribin wirkt durch eine reversible (umkehrbare) Verringerung der B- und T-Zellen; es stört die Synthese bzw. DNS-Reparatur im Zellkern der Lymphozyten.

Es wird nach Körpergewicht dosiert und 1 Tablette am Tag eingenommen. Es gibt zwei Behandlungsphasen im Abstand von einem Jahr: Pro Behandlungsphase im 1. und 2. Monat an 4 bzw. 5 aufeinanderfolgenden Tagen. Keine Einnahme im 3. und 4. Jahr. Darüber hinaus nach dem 4. Jahr wurde nicht untersucht.

  • Natalizumab: für hochaktive RRMS

Natalizumab ist ein monoklonaler Antikörper. Er verhindert das Einwandern von Lymphozyten (Immunzellen) ins ZNS, dabei dockt der Antikörper an diese an. Somit kann die Blut-Hirnschranke nicht passiert werden.

Es gibt mittlerweile 2 Verabreichungsmöglichkeiten: Eine intravenöse Infusion alle 4 Wochen in der Klinik, ambulant oder beim Arzt ODER eine subkutane Injektion mit einer Fertigspritze, auch alle 4 Wochen durch das medizinische Personal.

Als schwerwiegende Nebenwirkung kann eine PML (progressive multifokale Leukenzephalopathie) auftreten, die ähnlich eines MS-Schubes ist. Lass dich bitte von deinem Neurologen aufklären!

  • Alemtuzumab: für RRMS mit Schüben oder fortschreitender Progression

Alemtuzumab ist ein monoklonaler Antikörper. Es werden bestimmte T- und B-Zellen (weiße Blutkörperchen wie B- und T-Lymphozyten entfernt bzw. zerstört.  Auch wenn die Effekte auf das Immunsystem lange anhalten (deswegen so selten die Verabreichung), ist Alemtuzumab 30 bis 45 Tage nach der Infusion kaum oder nicht mehr im Blut nachweisbar.

Das Medikament wird über einen Zeitraum von zwei Jahren in zwei Behandlungszyklen als intravenöse Infusion verabreicht.

  •      Ocrelizumab: für RRMS, SPMS mit Krankheitsaktivität/aufgesetzten Schüben und frühe PPMS

Auch Ocrelizumab ist ein monoklonaler Antikörper. Er bindet an CD-positive B-Zellen und entfernt dadurch diese. Etwa 2 Wochen nach der ersten Infusion sind diese nicht mehr nachweisbar.

Verabreicht wird Ocrelizumab alle 6 Monate per Infusion. Vor jeder Infusion werden 100 mg Kortison infundiert (Reduzierung  möglicher Infusionsreaktionen wie Juckreiz oder Ausschlag). Danach aus demselben Grund gibt man ein Antiallergikum. Darüber hinaus verabreicht man 1000 mg Paracetamol oder 800 mg Ibuprofen. Alle drei Gaben per Infusion. Die Ocrelizumab-Infusion läuft etwa 3 Stunden; Nachbeobachtung ca. 1 Stunde.

  • Ofatumumab: für RRMS, SPMS mit Krankheitsaktivität/aufgesetzte Schübe

Ebenso ist Ofatumumab ein monoklonaler Antikörper, der die B-Zellen des Immunsystems zerstört. Er bindet sich an das Protein CD20 auf den B-Lymphozyten (B-Zellen)  an einen kleinen Molekülabschnitt (Epitop). Hierbei wird die Zytotoxität ausgelöst, die zu einer Lyse der Zellen führt.

Ofatumumab wird in den ersten 3 Wochen je 1x mit einem Fertigpen s.c. gespritzt; die erste unter ärztlicher Aufsicht. Dann macht man 2 Wochen Pause und anschließend wird monatlich gespritzt.

  • Siponimod: SPMS mit Krankheitsaktivität/Schübe

Siponimod ist ein selektiver S1P-Modulator, vergleichbar mit Fingolimod (siehe oben). Es hilft, das ZNS vor Angriffen des körpereigenen Immunsystems zu schützen. Der Wirkstoff hindert bestimmte weiße Blutkörperchen (B- und T-Lymphozyten) sich frei im Körper zu bewegen; hält diese Zellen vorm Eindringen ins ZNS (Gehirn/Rückenmark) ab.

Man nimmt 1x am Tag eine Tablette.

WirksamkeitNebenwirkungen (können, müssen aber nicht!)
FingolimodReduzierung der Schubrate um ca.
54 %
Herzfrequenz kann nach Einnahme in den ersten Stunden abfallen, erhöhte Infektanfälligkeit bspw. gegenüber Windpocken-Zosterviren, Lymphopenie, Makulaödem (Veränderung des Augenhintergrunds), Leberwerterhöhungen bis zu Leberschäden, vereinzelt Diabetes, —wichtig: regelmäßig Blutwerte wie BB und Leberwerte kontrollieren lassen!
OzanimodReduzierung der Schubrate um ca.
38-48 %
Entzündung der Nase und des Rachens, Leberwerterhöhung, kontraindiziert bei Leber- und Herzerkrankungen, — wichtig: Leberwerte, BB regelmäßig kontrollieren lassen!
PonesimodReduzierung der Schubrate um ca. 30 %Entzündung der Nase und des Rachens, Leberwerterhöhung, Kopfschmerzen, Infektionen der oberen Atemwege, verlangsamter Herzschlag, Kurzatmigkeit, Leukozytopenie (niedrige Zahl von weißen Blutkörperchen), Infektanfälligkeit —wichtig: regelmäßig Blutwerte wie BB und Leberwerte kontrollieren lassen!
CladribinReduzierung der Schubrate um ca. 58 %Lymphopenien, Herpes-Zoster der Haut (Gürtelrose), Infekte, ob Malignome (Krebs) entstehen, noch nicht eindeutig erwiesen —wichtig: regelmäßig Blutwerte wie großes BB kontrollieren lassen!
NatalizumabReduzierung der Schubrate um ca. 48 %PML !, Kopfschmerzen, Fatigue, Harnwegsinfekte, Depression, Infektionen— wichtig Blutwerte kontrollieren und PML-Screening!
AlemtuzumabReduzierung der Schubrate um ca. 55 %WICHTIG! –Die Anwendung von Lemtrada® sollte ausschließlich in einem Krankenhaus mit der Möglichkeit intensivmedizinischer Behandlung erfolgen, da schwerwiegende Nebenwirkungen wie Myokardischämie oder Myokardinfarkt, zerebrale Blutungen oder pulmonale Blutungen, während oder kurz nach der Infusion auftreten können.
OcrelizumabReduzierung der Schubrate um ca. 50 %Veränderung des körpereigenen Abwehr wie grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen, Knochenschmerzen, gesteigerte Infektanfälligkeit, selten allergische Reaktion auf den Wirkstoff, Infusionsreaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag, leichte bis mittelschwere Infektionen der oberen Atemwege und Kopfschmerzen.
In Studien wurde eine leicht erhöhte Zahl an (Brust-)Krebs gegenüber Placebo festgestellt.
Einige Fälle PML, aufgrund einer vorangegangenen Natalizumab-Therapie. wichtig—Blutwerte kontrollieren lassen, MRT und PML-Screening!
OfatumumabReduzierung der Schubrate um ca. 50 %Reaktionen nach Injektion wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf-/Gliederschmerzen, Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit, Übelkeit, Lippenherbes (meist nur nach der 1. stark, danach verschieden meistens die NW), Reaktionen an der Injektionsstelle wie Rötung, Schmerzen, Juckreiz, Schwellung), Atemwegs- und Harnwegsinfekte, PML —wichtig: großes BB, MRT, PML-Screening!
SiponimodReduzierung der Schubrate um ca. 55 %Ausschlag mit kleinen, flüssigkeitsgefüllten Blasen auf der geröteten Haut (Symptome von Gürtelrose), Fieber, Halsschmerzen, wunde Stellen im Mund, Anfälle, Krämpfe, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, erhöhte Leberwerte, neue Muttermale, Schwindel, Tremor, Durchfall, Übelkeit, Schmerzen in Händen oder Füßen, geschwollene Hände, Fußgelenke, Beine oder Füße, Schwäche und vorübergehende Herzfrequenzabfällen und Abnahme der Lungenfunktion —wichtig: BB, Leber-/Nierenwerte, Hautscreening, ob Lunge/Herz beobachtet werden müssen, entscheidet der Arzt!

Es war sicher auch für dich ein informativer jedoch sicher ein anstrengender Artikel – doch somit bist du jetzt gut informiert! Ich habe über drei Wochen daran geschrieben und viel recherchieren müssen. Somit lernte ich ebenfalls sehr viel.

Hast du Anmerkungen? Dann kommentiere gerne. Auch über etwas Nettes freue ich mich 😉

Herzlichst

Deine

Logo vom Blog Frauenpower trotz MS

 

 

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2 Kommentare

  • Antworten Dr. Annette Pitzer 22. Mai 2022 at 08:58

    Liebe Caro,
    danke, dass Du so fundierte Blogartikel schreibst, die jeder verstehen kann.
    Alles Liebe
    Annette

    • Antworten frauenpowertrotzms 22. Mai 2022 at 12:20

      Liebe Annette,
      dein Kommentar bedeutet mir viel, da du ja sehr kompetent bist. Danke!

      Liebe Grüße Caro

    Schreibe gerne einen Kommentar