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Brot ist nicht gleich Brot und nicht für jeden geeignet
Sorten an Brot bei Multiple Sklerose (MS) gibt es viele, je nach der Ernährungsform. Darüber habe ich bereits einen Beitrag geschrieben, in dem ihr nachlesen könnt, welche Formen und Diäten es bei MS gibt. Viele Betroffene verzichten auf Gluten in den Lebensmitteln, andere schwören auf linolsäurearme Zutaten beim Backen, andere wiederum ketogen. Heute habe ich einige Rezepte für euch.
Zuerst gibt es ein paar Erklärungen, damit ihr die Brote nachbacken könnt entsprechend eurer Ernährung mit MS. Seid kreativ und ändert entsprechend die Zutaten ab, sollte das Rezept für euch nicht passen. Bei vielen Ernährungsformen ist Sojamehl/-produkte erlaubt. Ich selbst meide es, da es sehr genmanipuliert ist und ich mir aus dem Buch von Anthony Williams “Mediale Medizin: Der wahre Ursprung von Krankheit und Heilung” für meine Ernährung einiges herausgezogen habe. Ihr seht, auch ich bin noch nicht am Ende meiner Ernährungsreise.
Ihr werdet schnell herausfinden, dass einige Lebensmittel in der ketogenen sowie der glutenfreien oder linolsäurefreien/-armen Ernährung zu finden sind, dann wiederum stimmen sie nicht überein. Ich habe die Zutaten, die in allen drei Ernährungsformen erlaubt sind, blau markiert. So habt ihr es etwas einfacher. Erschreckend, wie unterschiedlich doch die Ernährungsformen sind und somit Brot bei MS erlaubt ist!!! Hinweis: ich habe in den jeweiligen Auflistungen NUR die Lebensmittel notiert, die man beim Backen von Brot und Kuchen verwenden darf/sollte!
Brot bei Multiple Sklerose einfach gemacht!
Gluten
Gluten ist ein Klebeeiweiss, das in den meisten Getreidesorten enthalten ist. Besonders hoch im Weizen. Es wird in der Industrie in den Brotsorten und Brötchen verwendet, so bleibt es schnittfähig und kompakt. Außerdem belastet es den Darm, nicht nur bei Zöliakie, und kann zu gesundheitlichen Problemen führen wie: Verstopfung, Blähungen, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Durchfall und Hautausschlägen. Viele MS-Betroffene berichten, dass ihre Symptome rückläufig sind, seit sie sich glutenfrei ernähren.
Hier einige Lebensmittel in denen Gluten enthalten sind (meiden!):
- Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern, Kamut und Produkte daraus wie Mehl
- Grieß, Stärke Getreideflocken, Müsli
- Teigwaren, Nudeln, Brot, Brötchen, Baguette, Fladenbrot
- Pizza, Kuchen, Torten, Blätterteigteilchen, Hefegebäck, Kekse
Hier einige Lebensmittel in denen KEIN Gluten enthalten sind (darf gegessen werden!):
- Reis, Wildreis, Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth, Quinoa und Produkte aus all diesen Getreiden, wie Mehl, Flocken
- Nüsse
- Ölsaaten wie Leinsamen, Sesam, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne
- Hülsenfrüchte
- Kartoffelstärke, Mais- und Reisstärke, Kastanienmehl/-flocken, Sojamehl, Teffmehl, Kichererbsenmehl, Kokosmehl, Hanfmehl, Lupinenmehl, Mandelmehl
- Pflanzenöle (außer Weizenkeimöl)
- Eier, Butter
- Kokosöl, Kokosblütenzucker, Kokosflocken
- Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft, Reissirup, Apfeldicksaft
- reines Kakaopulver
Ihr seid auf der sicheren Seite, wenn ihr euer Essen selbst kocht und backt, statt auf glutenfreie Produkte zurück zu greifen.
Ketogene Ernährung
Die ketogene Ernährungsform ist eine spezielle Form der kohlenhydratarmen doch fettreichen Ernährung (Low Carb High Fat). Es werden spezielle Moleküle gebildet, die Ketonkörper oder Ketone. Diese Form der Ernährung kann sehr unterstützend bei Autoimmunerkrankungen sein.
Um es auf den Punkt zu bringen, diese Ernährungsform ist: kohlenhydratarm, minimiert die Insulinausschüttung/Blutzuckerspiegel langfristig gesenkt, erhöhte Fettverbrennung, Leber produziert die Ketonkörper aus Fettsäuren, beste Versorgung des Gehirns und Körpers durch Ketonkörper als Energielieferant, niedriger Insiulinspiegel führt zur Verbrennung aus den Fettreserven.
Hier einige Lebensmittel, die nicht erlaubt sind:
- Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Quinoa, Brot, Müsli
- Könige, mehr
- Honig
- Macademia-, Pekan- und Parnüsse in Maßen
Hier einige Lebensmittel, die erlaubt sind:
- Leinsamen, Soja, Mandeln, Chiasamen, Hanfsamen und Produkte wie Mehl, Flocken
- Mohn, Nüsse, Kakaopulver
- Mandelmilch
- Erythrit, Birkenzucker
- Ölsaaten wie Leinsamen, Sesam, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne
- Eier, Quark, Naturjoghurt, Butter
- Olivenöl, Leinöl, Hanföl, Walnussöl, Rapsöl, Kokosöl
Linolsäurearme Ernährung
Es handelt sich hier um eine antientzündliche Kost. Im MS-Therapiezentrum in Hohen-Sülzen wird eine komplexe Ernährungs- und Stoffwechseltherapie, die sogen. Antienzündungstherapie nach Dr. med. Olaf Hebener praktiziert. Diese Form der Ernährung nimmt Einfluss auf das Entzündungsgeschehen der MS und zwar bei allen Verläufen. Das Fettsäurespektrum in der Nahrung wird gesteuert und speziell dosierte antientzündliche und antioxidativ wirkende natürliche Substanzen zugeführt. Der Linolsäuregehalt aller Lebensmittel sollte pro Tag 1800 mg nicht überschreiten. Alles muss gewogen und entsprechend ausgerechnet werden.
Hier einige Lebensmittel, die nicht erlaubt sind:
- Hirsemehl, Sojamehl
- Chiasamen, Erdnüsse, Flohsamen, Haferflocken, Hanfsamen, Kichererbsen, Sesam,Sonnenblumenkerne,
- Erdnussöl, Hanföl, Leinöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, Olivenöl, Palmöl, Rapsöl, Sesamöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl
- Haselnüsse, Pekannuss, Pinienkerne, Pistazien, Walnüsse, Sesam, Erdnuss, Mandeln, Cashewkerne, Kürbiskerne
- Eier
- Margarine
- Bei allen Getreidearten sind die Hüllen um das Korn besonders linolsäurereich. Aus diesem Grund sollten Vollkornprodukte möglichst gemieden werden. Generell sollte Brot mit Bedacht ausgewählt werden. Denn auch das geschälte Korn ist relativ reich an Linolsäure.
Hier einige Lebensmittel, die erlaubt sind:
- Reismehl
- Agavensaft, Dattelnsirup, Kokosblütenzucker (oder Bananen)
- Kokosnusswasser, Kokosnusscreme, Kokosnussmilch, Kokosöl, MCT-Öl
- Butterschmalz, Butter (in Maßen)
In Maßen erlaubt, wenn die 1800 mg nicht überschritten werden:
- Graupen, Grieß, dunkles Roggenvolkornbrot, Macadamia-Nüsse, Kakaopulver, Weizenmehl, Dinkelmehl
Ein Beispiel, damit man besser versteht:
– Weizenmehl enthält 500 mg Linolsäure pro 100 g
– Vollkorn-Weizenmehl enthält 910 mg pro 100 g (die Hülle um das Korn ist sehr linolsäurereich)
Entnommen aus der Tabelle von vegane-fitnessernaehrung.de
Weitere Tabellen um den Linolsäuregehalt zu berechnen: Nährwertrechner.de
Jetzt steht nichts mehr im Wege um euer Brot zu backen – also ran an den Herd und rührt kräftig in den Schüsseln – viel Backvergnügen!
Wünscht eure
Brot bei Multiple Sklerose einfach gemacht!
Baguette (linolsäurearm)
Zutaten
- 200 g Dinkelmehl
- 200 g Reismehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 350-400 ml lauwarmes Wasser
- 1-2 TL Salz
Anleitungen
- Alle Zutaten mischen und am Ende Wasser mit den Knethaken des Handrührgerät vermengen. An einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Teig, der sehr fluffig ist, zu einem Brot formen. Weitere 10 Minuten auf dem Backblech gehen lassen.
- Bei 180°C Umluft ca.40-45 Minuten backen. Kleines Schälchen Wasser dazu stellen. Mit Holzstäbchen testen, ob das Brot durchgebacken ist.
- Weißbrot gut auskühlen lassen bevor ihr es anschneidet. Schmeckt auch am nächsten Tag noch lecker!
Notizen
Ketogenes Brot
Zutaten
- 200 g Mandelmehl (oder Mandeln selbst mahlen)
- 50 g Flohsamenschalen
- 50 g Leinsamen geschrotet (am besten erst mahlen, wenn benötigt - somit werden die Fettsäuren in vollem Umfang erhalten!)
- 50 g Haselnüsse gehackt
- 80 g Chiasamen
- 1 TL Natron (oder Backpulver)
- ca. 450 ml lauwarmes Wasser
- 30 g Kokosöl (zusammen mit dem warmen Wasser, da es erst ab 25°C flüssig wird)
- 1 EL Balsamico
- 1 TL Salz
Anleitungen
- Mandeln, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Flohsamen, Haselnüsse, Chiasamen und Natron in eine Schüssel geben.
- Dann Kokosöl mit warmen Wasser, Balsamico und Salz untermischen.
- Mit den Hände durchkneten, bis der Brotteig gleichmäßig ist. Dann zu einem Brot formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech ca. 10 Minuten ruhen lassen. (In dieser Zeit quellen die Flohsamen und Chiasamen durch die Flüssigkeit.)
- Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C ca. 60 Minuten backen. Gut auskühlen lassen.
Knäckebrot (glutenfrei)
Zutaten
- 70 g Mehl (Reis-, Buchweizen-, Hirse-, Mais-, Amaranthmehl)
- 70 g Flocken (Da keine Haferflocken erlaubt sind, verwendet bspw. Hirseflocken und Reismehl)
- 70 g verschiedene Körner (Ölsaaten wie Leinsamen, Sesam, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne)
- 1 TL Salz
- 3 EL Öl (je Ernährungsform!)
- 200 ml Wasser
Anleitungen
- Alle Zutaten mit einem Schneebesen verrühren und ca. 1 Stunde quellen lassen.
- Den Teig mit einem Teigschaber gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 170 °C Umluft ca. 20 Minuten backen.
- Backblech herausnehmen und mit einem Pizzateigroller, wenn vorhanden, die Teigplatten in 16 Rechtecke schneiden.
- Das Backblech in den Ofen schieben und weitere 20-25 Minuten backen. Die Knäckebrotscheiben müssen knusprig sein.GUTEN APPETIT!
11 Kommentare
Sehr interessant und lehrreich! Das Brot sieht echt lecker aus. Und ist vorallem noch gesund dazu. Schöne Grüße
Simone
Das Brot schaut lecker aus. Ich hab auch schon ein paar Mal eines gebacken, aber so gut haben die von der Form her noch nie ausgeschaut. In puncto Gluten ist man bei Dinkel immer etwas zwiegespalten, es heißt zwar, dass Dinkel Gluten enthält, aber besser verträglich ist als zB Weizen. Weißt du da bescheid, ob das stimmt?
Dinkel sollte man auch nicht nehmen. Meine Freundin ernährt sich so und habe ich eben gefragt.
Liebe Grüße Caro
Hallo Caro, das sind interessante Rezepte, ich probiere die gerne mal aus, ich melde Gluten, da muss man sich echt was einfallen lassen- das gekaufte Brot schmeckt ja oft komisch …. Liebe Grüße Bettina
Liebe Bettina,
glutenfreies Brot würde ich auch nicht kaufen. Stimmt die schmecken sonderbar. Also ran an den Backofen.
Liebe Grüße Caro
Da hast Du Dir wieder sehr viel Arbeit gemacht! Ich mache mir ab & an auch mal gf-Brot selbst, aber eher selten, weil ich leider sehr faul bin in der Küche.
Bei Gluten kann ich noch Reis- & Maisstärke zu deiner Liste ergänzen. Fiel mir nur spontan ein.
Klingt auf jeden Fall nicht nur lecker sondern auch wahnsinnig informativ!
Sonnige Grüße , Nina von Kamikatzedesign
Liebe Nina,
das werde ich gleich ergänzen. Vielen Dank.
Bin auch nicht immer so fleißig. Gerade jetzt in der Depression.
Liebe Grüße und schönes Wochenende
Caro
Liebe Caro,
ich finde Deine Tipps so toll! Da kann sich wirklich jeder das raussuchen, was für ihn und zu seiner Ernährung passt. Natürlich ist das alles super hilfreich für MS-Patienten, aber ich finde, auch für alle anderen ist dieser Beitrag absolut interessant und lehrreich.
Viele liebe Grüße,
Tabea
von tabsstyle.com
Liebe Tabea,
danke für deinen Kommentar. Hier findet denke ich, jeder etwas.
Liebe Grüße Caro
Sehr ausführliche Information . Super Beitrag 👍👍😀😀
Danke liebe Heidi.
Schönes Wochenende wünsche ich dir.
Caro